Mitte Juni konnten sich die Bewohner des Harburger Engelbekhofes über zwei ganz besondere Gäste freuen: Mit Fabian Harloff und Marko Formanek waren gleich zwei ehemalige Erstbesetzungen des Kultmusicals „Buddy Holly“ zu Gast und begeisterten die Zuschauer beim Balkonkonzert mit Kult-Songs der 50er und 60er, sowie aktuellen Songs des Fabian Harloff-Albums „Auf dem Land“.
Bei strahlendem Sonnenschein und bester Stimmung war der beliebte Schauspieler direkt von den ZDF-Dreharbeiten zu „Notruf Hafenkante“ auf die Musikbühne gewechselt und entzündete gemeinsam mit Marko Formanek ein kleines musikalisches Feuerwerk. Harloff und Formanek unterstützen die Balkonkonzerte-Serie der Hamburger Eventagentur „Unruhestand Events“, um auch isolierten Risiko-Gruppen in Corona-Zeiten ein Stückchen soziale und kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.
Wie es zu der Idee der Balkonkonzerte kam?
Auch die Gründerinnen der Unruhestand Eventagentur, Jessica Noeller und Marleen Schenk, traf die Corona-Pandemie schwer: alle Aufträge wurden storniert und die Teilnahme als Gründerpreisnomierte auf der Leitmesse „Altenpflege“ fiel aus, weil die Messe, wie alle anderen auch, abgesagt werden musste. „Nach dem ersten Schock wollten wir unseren Fokus nicht auf das legen, was nun nicht mehr ging, sondern auf das, was uns im Rahmen von Corona noch möglich war: die Balkon-Konzerte waren geboren!“, sagt Marleen Schenk. Nach Gesprächen mit den Hamburger Behörden und einem erarbeiteten Corona-Konzept konnte bereits Anfang April die Premiere gefeiert werden, die nicht nur erfolgreich war, sondern auch der Auftakt einer nun mehr langen Serie an Konzerten, die mit der grundsätzlichen Genehmigung durch die Gesundheitsbehörde im Hamburger Großraum durchgeführt wurde. „Mittlerweile freuen wir uns über einen großartigen Pool unterschiedlicher Künstler, die uns unterstützen“, so Jessica Noeller.
Alle Beteiligten – Künstler, Techniker und Agentur – bieten die Balkon-Konzerte zum Selbstkostenpreis an, um möglichst vielen Senioren- und Pflegeeinrichtungen dieses Live-Erlebnis zu ermöglichen. „Uns ist seit Beginn der Corona-Krise bewusst, wie wichtig jede noch so kleine Form der kulturellen Teilhabe ist, gerade für unsere Zielgruppe, die durch Isolation und Besuchs-Stopps besonders hart betroffen war und immer noch ist. Daher ist jedes strahlende Gesicht, jeder Zuschauer, der fröhlich den „Jung mit‘n Tüdelband“ mitsingt oder sogar zu Frank Sinatra auf dem Balkon tanzt, für uns ein großer Ansporn und der Beweis, dass wir alles „richtig“ gemacht haben“, erläutern die beiden Initiatorinnen.